So berühmt, dass mich gestern eine Anfrage erreichte, ob man nicht zum 70sten Vespa-Geburtstag einen Gast-Artikel veröffentlichen könnte. Kann man freilich. Hier ist der Artikel von Anne-Katrin Meyer zum Thema Vespa und Helm. Natürlich ist auch ein kleines bisschen Werbung drin versteckt – macht aber nix. Happy Birthday Vespa!
Vespa – ein Kultname
„Der sieht ja aus wie eine Wespe“, soll Ernesto Piaggio ausgerufen haben, als er den Protoyp seines Schützlings zu Augen bekam. Niemand ahnte damals, vor 70 Jahren, dass dieses kleine Zweirad rasant die Welt erobern würde.
Der ehemalige Flugzeugkonstrukteur, Corradino D’Ascanio, suchte 1946 nach einem sparsamen, fahrbaren Untersatz für die vom Krieg gebeutelte Gesellschaft. In seinem Auftrag, verwirklichte Ernesto Piaggio auf einem ehemaligen Fabrikgelände in Pontedera diesen Traum.
Eine Wespe prägt das Bild von Roms Straßen
Das allererste Modell von Corradino D’Ascanio und Vorgänger der Vespa, erhielt den Beinamen Paperino, was so viel bedeutet wie kleine Ente.
Aus Roms Straßen war die echte Vespa aber schon sehr bald nach Kriegsende nicht mehr weg zu denken.
Nach Deutschland, Frankreich und der Schweiz kamen die ersten Vespas 1950. Die Popularität dieses einzigartigen Motorrollers war seitdem nicht mehr zu bremsen. Selbst Rennen wurden mit der Vespa bestritten. Piaggio hat eigens fürs Renngeschehen stärkere Motoren einbauen lassen.
Die Vespa erobert die Leinwand
Legendär ist die Adidas-Werbung anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2004, wo eine Gruppe Jungs auf ihren Vespas die Straßen nach Lissabon unsicher machen.
Aber bereits viel früher wird der Kultroller auch in den USA und Frankreich zum Hingucker in manchen Spielfilmen.
1953 donnerten Gregory Peck und Audrey Hepburn auf ihrer Vespa durch die Straßen Roms.
In „La Fureur de Vivre“/“ … denn sie wissen nicht, was sie tun“ (1955), einem Film von Nicholas Ray, kann man Sal Mineo eine Vespa DeLuxe fahren sehen.
Auch Jean Gabin und Brigitte Bardot sind ihr in dem grandiosen Kinofilm „En Cas de Malheur“/“ Mit den Waffen einer Frau“ (1958), hoffnungslos verfallen.
In La Dolce Vita (1960) von Frederico Fellini fährt niemand weniger als Marcello Mastroianni eine Vespa.
Ein eigenes Museum wert
Im März 2000 wurde das Piaggio Museum im toskanischen Pontedera eröffnet und hat sich mittlerweile zum fünftgrößten Industriemuseum Italiens gemausert. Nicht weniger als 45.000 Interessierte fanden 2015 den Weg nach Pontedera. Hier kann der Besucher den Paperino sowie alle nachfolgenden Modelle bestaunen.
Aber auch in New York ist die Vespa bald nicht mehr auch dem Straßenbild zu verdrängen. Selbst die New Yorker Polizei liebt es, sich im Gedränge der Großstadt auf diesen zeitlosen Motorrollern fortzubewegen. In Manhattan findet man Lambrettas und Vespas an jeder Straßenecke. Somit ist es auch nicht erstaunlich, dass das Museum of Modern Art dem kleinen Wirtschaftswunder aus Italien eine eigene Ausstellung gewidmet hat.
Den Vespa-Fahrern stehen nicht nur zahlreiche Modelle von dem Roller selbst, sondern auch authentische Vespa-Helme zur Verfügung. Übrigens, über eine halbe Million Vespas wurden 2015 umgesetzt. Jetzt will das Unternehmen den asiatischen Markt erobern und auf weitere 70 Jahre vorausschauen.